FELIX JOHANNES LANGE

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DAS KARL MAY PROBLEM

von axel von ernst

am prinz regent theater bochum

mit nora marie horstkotte // tobias novo

regie impulskontrolle musik felix lange

Je mehr man in seine Biographie einsteigt, desto komplizierter wird alles: Die Figur Karl May und all das, was danach kommt, ist ein delirierendes Assoziationsgefüge ungeheuerlichen Ausmaßes. Karl May ist der Mann, der nicht da war. Nicht da, wo seine Romane spielen, ganz allgemein irgendwie abwesend oder aber an so vielen Orten, dass er an keinem richtig sein konnte. Und doch: seit über 100 Jahren tauchen er, seine Figuren und seine den Kitsch streifenden Ideale immer wieder auf - vom entlarvten Autor um 1890 über den May-Fan Hitler bis zur Winnetou-Film-Generation. Gemeinsam mit zwei Schauspielern weben die Videokünstler von „Impulskontrolle“ tausend Fäden zu einem szenisch-medialen Abend, zurück zu einem gequälten sächsischen Jungen, aus dem ein erfolgreicher Lügner wurde, hinaus in ein Jahrhundert des Eskapismus. "Die Bildsprache des Videokollektivs ist ein Ereignis(...). Die Schauspieler (...) bewegen sich da in einem vielschichtigen Imaginationsraum, der farben- und bilderreich zwischen der fiktiven und realen Welt des Autors oszilliert. (...) Sehenswertes Vexierspiel."

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